Fairtrade-Unterricht an der Breitwiesenschule

Im letzten Jahr 2016 hat die Kolpingsfamilie Plochingen mit den Freien Wählern Hochdorf einen Unterricht zum Thema „Fairer Handel“ an der Breitwiesenschule in Hochdorf durchgeführt.

Das hatte zur Folge, dass der Gemeinderat beschlossen hat, Hochdorf soll Fairtrade-Town werden. Deshalb wurde eine Steuerungsgruppe unter Leitung von Uwe Schorsch berufen. Der Steuerungsgruppe ist es gelungen, im Februar 2017 einen Förderverein mit inzwischen 81 Mitgliedern zu gründen.

Nachdem zum Abschluss des Schuljahrs wieder im Rahmen des Religionsunterrichts das ökumenische Projekt „Faires Frühstück“ vorzubereiten war, fanden vier Mitglieder des neu gegründeten Fördervereins zusammen und planten mit der Dekanatsbeauftragten für Schulpastoral / Kirche und Schule im Dekanat Esslingen-Nürtingen, Gemeindereferentin Nicole Schmieder, die Durchführung der drei Unterrichtstage.

Dazu stellte die Kolpingsfamilie Plochingen ihren Teil des Unterrichtsmaterials zur Verfügung, das auf Verbindungen und Erfahrungen mit rd. 60 Nationalverbänden beruht, die in über 160 Jahren weltweit aufgebaut wurden.

 

Im ersten Teil des Unterrichts erläutert Uwe Schorsch den Schülern anhand des Lebenslaufs von Adolph Kolping und einer entsprechenden Bildgeschichte die Entwicklung aus der Armut des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er-Jahre.

Besonders spannend ist für die Schüler die Erkenntnis, dass die Menschen früher in ihren Haushalten kein fließendes Wasser zur Verfügung hatten und in Hochdorf, wie auch in den meisten anderen Gemeinden, erst Mitte der 1920er-Jahre Wasserleitungen in die Häuser gelegt wurden. So floss dann wohl Wasser aus den Hähnen, aber nur kaltes – von wegen mit einem Einhebelmischer als Auswahl von kalt und warm.

Ähnlich war es mit dem Strom. Die Schülerinnen und Schüler waren überrascht - es gab keinen Kühlschrank, kein Radio, kein Fernseher und nichts von den Annehmlichkeiten, die heute zum Standard eines Haushalts gehören. Das Kraftwerk Altbach wurde ja erst um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert in Betrieb genommen.

Und dann waren ja noch 2 Weltkriege, die eine Entwicklung des Wohlstandes verhinderten. Noch bis zum Februar 1950 konnten Lebensmittel nur auf Marken bezogen werden. Das belegt Uwe Schorsch mit den letzten Lebensmittelmarken, die seine Mutter aus dieser Zeit noch aufgehoben hat.

Mit aktuellen Bildern aus den Entwicklungsländern wird dann gezeigt, dass in den meisten Ländern der Erde die Verhältnisse noch denen ähneln, wie bei uns in Deutschland vor 200 Jahren oder früher. In Gruppenarbeiten wird dann dargestellt, dass Familien, für deren Eltern aufgrund des Fairen Handels bessere Arbeitsbedingungen geschaffen wurden und sozial gerechte Löhne gezahlt werden, sich ein bescheidener Wohlstand entwickelt. Im Gegensatz dazu erklärt man den Schülern, dass leider auch viele Familien nur überleben, weil ihre Kinder mitarbeiten und auf eine Schulausbildung verzichten müssen.

Aus diesem Grund ist es von Bedeutung, dass wir für die Waren, die wir aus diesen Ländern beziehen, Preise bezahlen, aus denen gerechte Löhne vergütet werden können. Für uns als Verbraucher ist es aber auch wichtig darauf zu achten, Fairtrade-Produkte von Anbietern zu beziehen, die nicht nur etwas mehr Lohn zahlen, sondern auch in die Verbesserung der Infrastruktur investieren.

 

Zur Vergewisserung, dass unsere Botschaft angekommen ist, machen wir verschiedene von Frau Schmieder entwickelte Rätsel und Spiele und belohnen die Kinder mit einem Fairen Frühstück, das von der Kreissparkasse, der Volksbank und der Kirchengemeinde finanziert wird.

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